Die "80er-Foto-Galerie"

 

EURO 2000

 

Fußball ohne Grenzen - so lautete das Motto dieser Europameisterschaft, die erstmals in 2 Ländern (Belgien und Holland) ausgetragen wurde!

Und auch für uns war diese EM grenzenlos und stießen wir dabei in neue Dimensionen vor, denn noch nie hatten wir so wie diesmal bei einer EM 15 Spiele live im Stadion mitverfolgen können (lediglich bei Weltmeisterschaften waren es schon bis zu 22!), noch nie hatten wir dabei bei einer WM- oder EM-Endrunde alle teilnehmenden Mannschaften zumindest einmal live im Stadion gesehen und auch noch nie hatten wir dabei an nur einem Tag die Möglichkeit, gleich zwei Spiele an verschiedenen Orten live im Stadion zu besuchen! Auch war es für uns erstmals möglich, ein England-Spiel direkt im englischen Fan-Sektor mitzuerleben und hatten wir auch erstmals (in der Amsterdam-ArenA) bei 2 Spielen (Holland gegen Tschechien und Holland gegen Frankreich) Karten, die das Betreten des VIP-Bereiches ermöglichten und wir dort eine ganz andere Welt erleben konnten!

Doch zurück zum Anfang. Den machte natürlich das Eröffnungsspiel in Brüssel, wobei es zunächst per Flugzeug von Wien nach Amsterdam ging, wo wir am Abend vor der Eröffnung eintrafen und noch am Flughafen zwei der begehrten Tickets für das Finale in Rotterdam ausgefolgt bekamen.

Amsterdam bildete für diese EM überhaupt unseren zentralen Stützpunkt, wo wir bis 3. Juli mit Ausnahme von 2 Nächten (eben nach dem Eröffnungsspiel und dem 1. Semifinale in Brüssel) unser Quartier aufgeschlagen hatten und von wo neben den 5 Spielen in Amsterdam unsere geplanten Spiele in Rotterdam (5 Spiele), Arnheim (2 Spiele) und Eindhoven (1 Spiel) mühelos zu erreichen waren und nach dem Spiel auch stets eine problemlose Rückkehr nach Amsterdam möglich war.

So ging es dann für uns am Samstag, den 10. Juni per Bahn nach Brüssel, wo Schweden auf Mitveranstalter Belgien traf und hier in der ganzen Stadt gleich auf den ersten Blick die enormen Sicherheitsvorkehrungen auffielen, um größere Probleme verhindern zu können. Auch beim Stadion selbst musste man 3 Kontrollen über sich ergehen lassen, um überhaupt einmal bis zum Stadioneingang, wo dann die Karten abgerissen wurden, vordringen zu können, und gab es dann nochmals drei Kontrollen, bis man sich endlich auf seinem Platz im Stadion eingefunden hatte. Nach einer zwar farbenfrohen, aber sonst eher wenig ansprechenden Eröffnungsfeier (da haben wir schon wesentlich imposantere Veranstaltungen erlebt!) blieb dann Gastgeber Belgien in einem doch recht interessanten Eröffnungsspiel mit 2:1 erfolgreich und versetzte dieser Sieg die ganze Stadt (und vermutlich auch das ganze Land) in einen Freudentaumel südländischer Prägung, was wir die ganze Nacht über hautnah miterleben konnten, da sich unser Hotel direkt im Stadtzentrum mit Fenster zum Grand Place befand!

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Erst so gegen 4 Uhr in der Früh wurde es etwas leiser, doch war für uns bereits zeitig am Morgen "Tagwache", da wir am 2. Spieltag ein Großprogramm zu absolvieren hatten und wir dabei erstmals nach zahlreichen Reisen zu WM- oder EM-Endrunden als Premiere an einem Tag gleich zwei Spiele an verschiedenen Orten besuchen wollten.

Zunächst versuchte dabei zwar die belgische Bahn uns von unserem Vorhaben abzubringen und musste unser Zug von Brüssel nach Amsterdam knapp vor der holländischen Grenze wegen technischen Defekts aufgeben, wir aber nach einer kurzfristig improvisierten Routenänderung sogar noch früher als geplant in Arnheim eintrafen, wo an diesem Nachmittag um 14.30 Uhr die Türkei gegen Italien spielte. Der Spielort, die "Festung" Gelredom, der auf 2 Seiten von einem Wassergraben abgegrenzt wird, war dabei fest in türkischer Hand (ähnlich wie bei der WM 1998 in St. Etienne die chilenischen Fans beim Spiel gegen Österreich das Bild prägten!) und war für uns eine große Enttäuschung, wie wenig italienische Fans bei diesem Spiel mit dabei waren, die aber trotzdem viel Grund zur Freude hatten, da die Türkei mit 2:1 bezwungen wurde und dies zahlreiche türkische Fans nicht wahrhaben wollten, die während des Spieles immer wieder in unsportlicher Weise Gegenstände auf das Feld warfen und dann gerade wegen solchen unnötigen Vorfällen die lästigen Kontrollen bei den Stadioneingängen verständlich werden!

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Dieser Gelredom (übrigens das einzige Stadion bei dieser EM, das bis zu diesem Zeitpunkt von mir noch nicht besucht worden war!) ist überhaupt ein schmuckes Kleinstadion für 30.000 Besucher (lediglich die Anzeigetafel fiel etwas winzig aus und ist da sogar noch unsere im Horr-Stadion besser!), das wie die ArenA in Amsterdam komplett geschlossen werden kann (also eigentlich ein Hallenstadion!). Einzig das mehr als lästige Geldwechseln in die Stadionwährung "Ohra" ist etwas mühsam, da im gesamten Stadionbereich nur mit dieser eigenen Währung bezahlt werden kann (so wie auch im Stadion in Amsterdam der "Arena" eine eigene Stadionwährung bildet), was für einige Verwirrung und auch Verärgerung sorgte. So konnte man für 10 Gulden eine Chipkarte für 20 Ohras erwerben, ein Getränk selbst aber 11 Ohras kostete und man dann gezwungen war, noch eine weitere Kleinigkeit für die restlichen 9 Ohras zu kaufen.

Jedenfalls ging es für uns nach diesem Spiel gleich mit dem Zug zurück nach Amsterdam, wo wir wieder unser Quartier auf einem Hotelschiff gleich im Hafen beim Bahnhof beziehen konnten (auf dem wir bereits vor 2 Jahren anlässlich des Champions League Finales zwischen Real Madrid und Juventus Turin wohnten) und dann ohne Probleme 2 Stunden vor Spielbeginn in der Amsterdam ArenA zum Spiel Holland gegen Tschechien eintrafen, wo wir auch das Spiel Frankreich gegen Dänemark (2:0) via Video-Anzeigetafel mitverfolgen konnten.

Zunächst waren wir dabei etwas überrascht, da wir unsere Plätze im Stadion nur durch den Ehren- und VIP-Eingang erreichen konnten, wo es auch keinerlei Sicherheitskontrollen gab und nicht einmal die Eintrittskarten abgerissen wurden! Da erlebten wir eine ganz andere Welt, brauchten auch keine mühsamen Treppen zu steigen (da gab es Rolltreppen, bis man endlich am Ziel war!) und kamen wir da bei zahlreichen feinen Logen vorbei, wo das Essen frisch zubereitet und vom Kellner serviert wurde! Bis zum Spielbeginn verwandelte sich dann das Stadion in ein beeindruckendes Narrenhaus (für die unter anderem auch der "Anton aus Tirol" sorgte!), wo alle tanzten und sangen, dann aber beim Spiel selbst zur Überraschung die etwa 8.000 tschechischen Fans den Ton angaben (ebenso wie ihre Mannschaft, die dann aber unglücklich durch einen Elfmeter in der Schlussphase mit 0:1 unterlag). Es war aber trotzdem ein unbeschreiblicher Anblick, wenn sich das gesamte Stadion (mit Ausnahme der Kurve mit den Gästefans) in einer Farbe (orange) präsentiert!

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