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Austria 80
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The History
of
FK Austria Wien since 1911
zusammengestellt von Jürgen Murhammer (Fanclub Austria 80)
Teil 16:
Meisterjahr Teil 3
Am 3. Dezember 1924 wusste man es bereits: Die
Amateure waren Herbstmeister, nachdem sie die Admira 4:2 geschlagen hatten und
Kalman Konrad bis zu seiner Verletzung ein glänzender Stratege war. Die Grünen
hatten einmal mehr mit dem gleichen Ergebnis den Kürzeren gezogen. So hatte die
BESSERE Elf aus Wien die Hinrunde gewonnen; Briza und Vecera wurden fallweise
verwendet.
Gegen Ostmark war Schaffer wieder da, den man bereits
in Prag, Spanien oder Schottland vermutete. Schaffer verkörperte alles was
einen Vollprofi ausmacht. Seine Tore waren Prachtexemplare voll überlegenem
Raffinement. Die Amateure waren die ersten,
welche ein gewisses Starsystem zum Prinzip erhoben! So
wie heute! So bekamen die Besucher wenigstens
was zu sehen weil die anderen Clubs wie die Günen lediglich durch Aufopferung
auffallen konnten. Die Amateure spielten den besten Fußball.
Die Grünen
waren durch den Umbau der Elf in eine Krise geschlittert. Das Publikum erlag
einer wilden Gier, immer den Sieg zu sehen, den man wünscht und das brachte
einen gewissen Fanatismus der Zuschauermassen mit sich. LEIDER!
Bei uns war
das anders: Diesmal siegte einer den man nicht
siegen sehen will, der aber siegt, weil seine Leistung für ihn spricht. Das
stimmt bis heute!!!!
Indem hier nicht
sein Fanatismus einer Anhängerschaft das Können ersetzt sondern umgekehrt. Das
Können langsam steigernde Achtung erzielt, vollzieht sich in der Seele der
Masse - ein nicht zu unterschätzender Erziehungsprozess! Sie lernt, dass nicht
die Klubfarbe den Sieg erzwingt, sondern der geistige Inhalt.
Von 22
erreichbaren Punkten im Herbst haben die Amateure 18 geholt, 2 Zähler dahinter
die Grünen, dann kam Simmering! Südstern war unter anderen eine solche Elf von
begeisternden Burschen und diese trafen Mitte Dezember im Cup auf unsere
Amateure. Dabei gingen die Begeisternden mit 16:0
ein und es war schwer so sein Ideal gegen
einen Spitzenreiter hochzuhalten. Ein harter Winter und einige Testspiele im
sonnigen Süden, welche die Verbandskasse auffüllten verschoben den
Meisterschafts beginn bis zum 24. Februar. Inzwischen war es der eifrigen
Schwimmsektion des Wiener Amateursportvereins gelungen, das Zöglingsbad der
ehemaligen Kadettenschule in Wien III, Boerhavegasse 15 mit 150 Millionen wieder
in Stand zu setzen.
Der einzige
Verein der im Ausland mehr Lorbeeren erntete als die Purkersdorfer waren nun mal
unsere Amateure.
Tandler debütierte bei Österreich gegen Deutschland (3:4) in Nürnberg, wozu
auch Geyer und Swatosch herangezogen wurden. In Italien ging es in Genua (4:0)
besser, Wieser hatte 2 Tore geschossen, gegen Jugoslawien in Agram (4:1) sogar
drei Treffer. Nur Geyer war überall dabei, da die anderen meistens
Urlaubsschwierigkeiten hatten
Eine weitere Cuprunde wurde vor der Meisterschaft gespielt und gegen den
Unterklassiken Nordstern mit 13:0 gewonnen. Einen sehr guten Start gab es dann
gegen die Admira (3:1) und die folgende Sensation gegen Purkersdorf viel dem
Tauwetter zum Opfer, außerdem revoltierten in der Meistermannschaft eine
Handvoll Spieler. Kam das Nachlassen des berühmten Gegners gerade recht, so
spielte die Vienna nicht mit und gewann in Ober St. Veit mit 2:0. Trotz Nässe
und Kälte waren die Massen gekommen (20.000) und der Platz war in bester
Verfassung.
Nachdem
man wieder mal verloren hatte kamen wieder Zweifel auf; bei der berühmten
Ungewissheit der Amateure ist alles möglich. Sie schicken sich allem Anschein
nach an, die Meisterschaft, die wieder mal sehr nahe lag, zum vierten Mal zu
verschustern. Am 30. März 1924 gab es auf der Hohen Warte endlich das Derby. Es
endete mit 2:2 und man war froh über dieses Unentschieden, da man verlieren hätte
können. Eine Woche später strauchelte Rapid über die Hürde Hohe Warte mit
1:5 und als Slovan gegen die Violetten mit 0:2 vom Platz musste und auch dem
Sportclub das gleiche Ergebnis blühte, schienen die schärfsten Gegner
erledigt. Vor den Dornbachern hatte man Angst gehabt und in der Vorschau las
man: es kommt drauf an ab die nervösen
Herrschaften aus Ober St. Veit viele Schönheitsfehler machen, denn Sportclub nützt
raffiniert jeden Schnitzer des Gegners aus... Siegen die Amateure, wird es ein
schönes Spiel, verlieren sie, so war’s ein jämmerlicher Schmarrn.
Im Cup kam die erste Harte Nuss für die Amateure. Man hat den Bewerb sehr ernst
genommen und man kam gegen Rudolfshügel mit 2:1 und gegen Wacker mit 2:0 glatt
weiter. Schwere Punkte gab es dann gegen Simmering zu holen. Zuhause gab es mit
Müh und Not ein 2:1, ein hart erkämpfter Sieg der Amateure. Die Vienna war plötzlich
da, punktegleich mit den Amateuren, die wiederum gegen den letzten Ostmark nur
0:0 spielten und somit diesen Punkt leichtsinnig verschenkten. Nun konnte man
aus eigener Kraft nicht mehr Meister werden, es sei denn, die Döblinger
verlieren mindestens einen Punkt. Schon lange gab es eine so spannende
Meisterschaft nicht mehr. Im Cup konnte man mit Glück ins Finale einziehen und
schlug Simmering mit 3:1. Der Gegner im Finale hieß Slovan. Inzwischen
passierte den Döblingern das Unerwartete sie verloren gegen den Sportclub mit
2:0. Unsere Veilchen gewannen gleichzeitig gegen Wacker mit 2:0 und so war man
dem Meisterstück einen Schritt näher gekommen. In höchster Konzentration ging
es gegen Hertha dem vorletzten Spiel entgegen.
Die Blauweißen hatten in Sindelar ihren besten Mann, er führte den Angriff
sehr klug, doch konnte er der 3:1 Sieg seines zukünftigen Klubs nicht
verhindern. Nun war der große Tag endlich da. Erstmals seit der Gründung stand
man vor dem größten Triumph der Vereinsgeschichte: Dem Meistertitel! Der WAF
war als Tabellenletzter gekommen und es wurde ein denkwürdiger Tag. Mit großem
Einsatz und großem Elan ging man an die Sache heran und die Amateure hatten mit
5:1 gewonnen!!!!! Man war zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte
Meister!!!!!!!!!!
Zum ersten mal MEISTER ein tolles Gefühl!!
Heiliger Tag: 3. Juli 1924
Ans Feiern dachte man aber noch nicht, denn 3 Tage später war das Cupfinale. Am 6. Juli 1924 wurde das Cupfinale ausgetragen. Mit einigen fragwürdigen Entscheidungen des Schiedsrichters, nach dem man zweimal in Front war stand es plötzlich 4:4. Im Nachspiel zeigten die Amateure ihr wahres Talent: In den ersten 15 Minuten erzielte man 3 Tore und das Finale wurde mit 8:6 gewonnen. Zum ersten Mal holte man das DOUBLE!
Die Meistertabelle
Amateure
22 53:19 36
Vienna
22 54:30 32
Sportclub 22 40:17 30
Purkersdorf 22 55:48 27
Simmering 22 46:32 25
Hakoah 22 41: 34
22
Admira 22 36:34
21
Wacker
22 33:34 20
Slovan 22 36:46
18
Hertha 22 22:33
17
Ostmark 22 17:64
9
WAF 22 26:68
7
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