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The History
of
FK Austria Wien since 1911
zusammengestellt von Jürgen Murhammer (Fanclub Austria 80)
Teil 8:
Das Spiel Jahr 1919/20
Das Spieljahr 1919/20 schien die Erfüllung eines Traumes zu bringen. Diesmal ging es in guter Form dem Titel entgegen, aber das unglückliche 0:1 gegen Simmering und ein 2:2 gegen den Sportclub, bei dem der violette Tormann ausgeschlossen und ein Elfer vergeben wurde, kosteten den Titel, der schon in greifbarer Nähe war. Und so konnte Rapid-Purkersdorf mit viel Glück und Dank des besseren Torverhältnisses den Titel für sich entscheiden. Die Grünen wiesen um einen Sieg mehr (15) auf als die Violetten (14) und das gab nach den Bestimmungen damals den Ausschlag aus.
Die Amateure hatten die beste Verteidigung neben dem FAC und wiesen nur 24 Gegentore auf. Das Zusammengehörigkeitsgefühl und das angenehme gesellschaftliche Klima im Verein, hatten so manchen bewogen, mit den Violetten zu liebäugeln. Im Frühjahr 1921 war Swatosch von Rapid-Purkersdorf zu den Amateuren gewechselt (der erste Wechsel eines Grünen auf die besser Seite). Er war für unseren Sturm eine echte Verstärkung. Viel Anziehungskraft übten damals auch die vielen Auslandsreisen aus. Diese wurden damals noch als Belohnung angesehen und als Ehre und nicht wie heute teilweise als Pflicht.
1920 hatte die gastfreundliche Schweiz eingeladen und innerhalb von drei Wochen wurden 11 Spiele ausgetragen. Der Start erfolgte in Zürich mit einem Propagandaspiel gegen den starken MTK. Hier gab es ein hinreissendes Match, das rassig und scharf geführt wurde und mit technischen Raffinessen gespickt war. Solchen Fußball hatte man in der Nachkriegszeit noch nicht gesehen. Wiederum sollte die Noblesse der Violetten zeigen und ein verlorenes Spiel brachte mehr Beifall, weil die Fairness am Rasen über alles gestellt wurde.
Das Spiel gegen den MTK endete 3:2 für die Ungarn und der Schiedsrichter gab einen gerechten Elfmeter in dieser Partie. Nun waren die Pusztasöhne von dem Spiel derart entflammt, das sie den Strafstoß nicht ausführen wollten, sondern abtreten. Der Kapitän der Violetten verzichtete auf den Strafstoß weil er die Zuseher vor der Gefahr bewahren wollte, dass die Ungarn abtreten. Das Echo in der deutschen und französischen Presse war gewaltig und in solchen Handlungen lag der Grundstein für die europäische Beliebtheit der Violetten aus Wien.
Beim zweiten Spiel auf Züricher Boden ging es tags darauf gegen den FC Zürich. Man hatte die Eidgenossen unterschätzt und nicht die stärkste Mannschaft gestellt. Das rächte sich mit einer 5:3 Niederlage bitter und diesmal kam auch viel Pech dazu. Natürlich verlangte eine so unerwartete Niederlage ein Revanchetreffen und dies wurde dann am 11. Juni 1920 ausgetragen. Die Amateure waren wieder die alten und es war gar nicht das 7:1, das die Gastgeber in Grund und Boden versinken lies, sondern der Stil in welchen man gewonnen hatte. Solcher Fußball wurde in der Schweiz noch nicht gezeigt, alles stand im Lager der Violetten. Auch die übrigen Spiele fanden viele Zuseher und reichen Beifall. Nordstern Basel 5:0, FC Basel 3:1. Biel wollte die Violetten gleich dreimal sehen 3:1, 4:0,1:0, FC Bern 4:2 und im letzten Spiel bekam der Schweizer Meister Young Boys in der schweizerischen Hauptstadt mit 3:0 die Überlegenheit der Violetten zu spüren.
Diese vierzehn Tage hatte man in einem Traumland zubringen können und es war unvorstellbar, welchen Vorsprung das Land hatte, das sich durch kluge Politik aus dem Krieg gehalten hatte. In diesem Friedensland war Prof. Clairmont von der Uniklinik Zürich um seine Vereinskameraden bemüht, ebenso gastierende Bühnenkünstler und dazu noch der begeisterte Anhang.
Die Meisterschaft 1920/21 bot ein ähnliches Bild wie die vorherige. Nur das Rapid-Purkersdorf mit 6 Punkten (40) Vorsprung gegen über den Violetten (34) doch klar der Meister war.
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